Wissenswertes über das Jagdwesen in Österreich von Jagdfakten – Fakten, Aktuelles und Zahlen über die Jagd und die Natur. Eine der Hauptaufgaben des Jägers ist es, für Artenvielfalt zu sorgen: die Vielfalt der unterschiedlichen Arten und das Gleichgewicht innerhalb der Arten zu erhalten. Es geht also darum, dafür zu sorgen, dass gefährdete Tierarten die Möglichkeit haben, sich wieder zu verbreiten, sie also zu schonen, und andere Tierarten, die sich zu rasch ausbreiten und andere Tierarten gefährden, zu bejagen.
Der Mensch greift schon seit vielen hunderten Jahren in die Natur ein und hat die natürlichen Fressfeinde (Bär, Wolf etc.) zahlreicher Wildarten weitgehend vertrieben. Diese muss er nun ersetzen, um den wachsenden Wildbestand zu regulieren. Wenn nun gewisse Arten bei uns überhand nehmen – etwa invasive Zuwanderer wie Mink (amerikanischer Nerz), Waschbär, Marderhund und Goldschakal – und andere Arten gefährden – etwa Bodenbrüter wie Trappe, Auer-, Birk- und Haselwild, aber auch Fasan und Rebhuhn –, trägt der Jäger durch Regulation der Beutegreifer zur Erhaltung des Artengleichgewichts bei.
Wie funktioniert das System der Abschussplanung aber nun? Die Zahl der zu erlegenden Tiere ist nicht zufällig gewählt. Sie hat auch nichts mit einer „Schießwut“ der Jäger zu tun. Bei Reh, Hirsch und Gämse werden aufgrund des Verbisses an den Bäumen im Wald Abschusspläne erstellt. Sie legen die Anzahl der zu erlegenden Tiere fest. Doch nicht alleine die Abschusshöhe ist relevant. Es wird auch auf die Struktur der Wildbestände achtgegeben. Mittelalte und erfahrene Tiere werden geschont, junge und alte dagegen vermehrt erlegt. Dies hat mit dem Kreislauf der Natur zu tun, denn auch im natürlichen Zyklus ist die Jungensterblichkeit zum Teil erheblich, und natürlich verenden auch ältere Tiere eher als die vitalen in der sogenannten Mittelklasse. Außerdem wird auf ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis geachtet. Durch die richtige Bejagung wird Verbiss, also das Abbeißen der kleinen Baumwipfel durch Rehe, Hirsche oder Gämsen im Wald, aber auch das Schälen (der Rinde von größeren Bäumen) durch Rotwild minimiert.
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